Mittwoch, 5. November 2014

[ #bildung ] Arme Vorarlberger Jugend: Höchster Anteil an niedriger Ausbildung

In Vorarlberg hatten 235 bzw. 5,0% (Österreich 3,7%) der 14-jährigen Schülerinnen und Schüler des Schuljahres 2009/10 (8. Schulstufe) zu Beginn des Schuljahres 2012/13 noch keinen Abschluss der Sekundarstufe I. 

LEL – Low Education Level. Mit dem Indikator (LEL – Low Education Level) wird der Anteil jener Personen unter den 20 bis 24-Jährigen gemessen, die mindestens über einen Abschluss auf ISCED 3b-Stufe (Lehre oder Abschluss einer zwei- oder mehrjährigen BMS) verfügen.

Im Jahresdurchschnitt 2012 lag der Bildungsstand der Jugendlichen in Österreich bei 86,6% (EU-15: 77,3%; EU-27: 79,5% - Vergleichszahlen für 2011). Insgesamt verfügten damit rund 450.000 junge Menschen über einen weiterführenden Bildungsabschluss, darunter 222.000 Männer und 228.000 junge Frauen.
Vorarlberg kümmert sich nicht um die Zukunft: Im Bundesländervergleich weist Vorarlberg mit 19,6% die höchste Quote Jugendlicher mit geringem Bildungsstand auf. 
Die Ursachen sind rasch geklärt: Vorarlberg hat eine hohe Rate an Sonderschülern und Vorschülern. Beide sind hinderlich für einen ordentlichen Schulabschluss. Dazu kommt, dass jedes Jahr rund ein Fünftel der Lehrlinge bei der Lehrabschlussprüfung durchfallen.

Bildungshindernis Vor- und Sonderschule? Dass es anders geht, das zeigt das Bundesland Steiermark.Dort sind nur 9,2 % der Jugendlichen vom Low Education Level Betroffene. Dort wurden Sonderschule und Vorschule de facto abgeschafft. In der vergleichsweise riesigen Steiermark gibt es 15 mal die Vorschulklasse, im kleinen Vorarlberg 32 mal, 83 Sonderschulklassen in der Steiermark stehen 132 in Vorarlberg gegenüber.

Es kann davon ausgegangen werden - die Statistik legt es mehr als nur nahe -, dass die Vor- und Sonderschulen mehr der Segregation, denn der Förderung dienen. Inklusion wäre die die Forderung und Förderung der Zeit. Sie wäre auch in der Kinderrechtekonvention der UN völkerrechtlich vorgesehen. Aber Vorarlberg kümmert sich nicht darum. Die Kosten einer solchen verfehlten Politik bezahlen zuerst Kinder und Eltern. Aber auch Vorarlbergs Zukunft ist gefährdet. Das wäre ein Thema zu den Landtagswahlen gewesen. Hat wer dazu irgendwas von irgendeiner Partei gehört?

Aber das ist wieder eine andere Geschichte.


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