Dienstag, 28. März 2017

[ #bildung ] Öffnet endlich die Bücher!

Es gibt keine Partei, welche nicht von der Bildungsmisere spricht. 

Für Vorarlberg ist die Misere ja besonders evident und bilden wir bei den schon nachweislich schlechten internationalen Studienergebnissen für Österreich auch dort mit Abstand den letzten Waggon mit der roten Laterne.

Die Gründe sind so vielfältig wie die Programme und ideologischen Streitpunkte. Und immer wird die Kritik nach Wien, an ein Ministerium, an die Regierung oder Gesetzgeber und Parteien gerichtet. Dabei sind so viele Probleme einfach hausgemacht und könnten wir hier im Lande regeln.

Öffnet endlich die Bücher. Warum, so frage ich, werden die vom Steuerzahler finanzierten Vorträge und Vorlesungen der beiden Vorarlberger Mini-Hochschulen (Fachhochschule, Pädagogische Hochschule, Schloss Hofen) nicht in Form von OpenAcces-Dokumenten online gestellt? Warum werden die Vorbereitungen, Arbeitspapiere der Schulen, von den Pflichtschulen bis zu den höheren Schulen nicht im Internet für Kinder, Eltern und lebenslang Lernwillige online gestellt?

Die zukünftigen Schulen werden Schulen ohne Mauern sein, so quasi virtuell. Und den Bürgern dieses von ihnen bereits bezahlte Lernmaterial auch zur Verfügung zu stellen wäre weit mehr als nur eine vornehme Pflicht, es wäre ein Standortvorteil Vorarlbergs und ein Modell, das nicht wirklich etwas kostet. Und es wäre zukunftsorientiert.

Commons. Gemeingüter, Allmendegüter ermöglichen es allen gesellschaftlichen Schichten, vom Nutzen eines Gutes zu profitieren. So kommt ihnen vor allem eine soziale Funktion zu: Die kostenlose Bereitstellung des Gutes Wissen zielt darauf ab, auch sozial schwächeren Schichten den Zugang zu ermöglichen.

Stattdessen wird weiter über eine "Verbesserung" der Bildung nur gelabert. Das Einfache und das Naheliegende will man nicht tun, auch wenn es demokratisch und partizipativ wäre. Oder vielleicht gerade darum? Es scheint hier derselbe vordemokratische Bremsklotz zu wirken, der auch "Open Government Data" (OGD) in Vorarlberg blockiert.

Neues zur Bildungsdiskussion habe ich während des Vorarlberger Landtagswahlkampfes kaum gehört. Außer: Schuld sind immer die anderen, in Vorarlberg natürlich immer die Wiener.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte.


Commons + OER + OpenGovernmentData + Open Access + Public Domain. 

Commons sind Gemeingüter die für alle potenziellen Nachfrager frei zugänglich sind. Gemeingüter können vom Staat oder von privaten Anbietern (z. B. Wikipedia) bereitgestellt werden. Öffentliche Güter und Allmendegüter sind Gemeingüter mit der Eigenschaft der Nicht-Ausschließbarkeit.

Als Open Educational Resources (englisch, kurz OER) werden freie Lern- und Lehrmaterialien in Anlehnung an den englischen Begriff für Freie Inhalte (open content) bezeichnet. OER ist eng mit der Open Access-Bewegung verwandt.

Diese will wissenschaftliche Texte kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich gemacht werden. Open Access ermöglicht den freien Zugriff auf wissenschaftliche Publikationen und andere digitale Inhalte wie Forschungsdaten über das Internet.

Open Government Data ist das angelsächsische Synonym für offene Verwaltungsdaten, die im Interesse der Allgemeinheit ohne jede Einschränkung im Sinne eines Open Government frei zugänglich gemacht werden.

Der Begriff Public Domain  steht im angelsächsischen Common Law für „frei von Urheberrechten“. Staatliche Entwicklungen sind nach der guten amerikanischen Tradition und Verfassung Public Domain ("Gemeinfrei"). So beispielsweise auch das CIA World Fact Book.

[ #forumROMANum ] ⇒

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